Veronika Schafellner

Begonnen hat alles mit zwei längeren Auslandsaufenthalten und der Begeisterung für das radelnde Holland bzw. dem Unverständnis gegenüber dem Verkehrschaos in Rom. Ich wollte Städte und Verkehrsströme verstehen, analysieren und in Zahlen fassen. Die Entscheidung fiel auf das Studium Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Universität Wien. Hier lernte ich GIS als ideales Mittel kennen, um eine Stadt oder einen Teil der Erde genauer unter die Lupe zu nehmen. Mein Wissen in diesem Bereich vertiefte ich im Masterstudiengang Kartographie und Geoinformation an der Universität Wien, an der ich mittlerweile selbst die Lehrveranstaltung „Geoinformationsverarbeitung von Real-Time-Daten“ abhalte. Im Zuge meiner Masterarbeit, die in Kooperation mit meiner jetzigen Arbeitgeberin – der Firma SynerGIS Informationssysteme GmbH – und der ÖBB Infrastruktur entstanden ist, habe ich mich auf Echtzeitdatenverarbeitung spezialisiert: Ich habe mir die Frage gestellt, wie ich einen Mehrwert generieren kann, wenn ich Wetterinformationen mit kritischen Infrastrukturanlagen der ÖBB verschneide. Lassen sich Brände verhindern, wenn ich neben aktuellen Wetterdaten auch kritische Stellen kenne, an denen Funken von bremsenden Güterzügen Flurbrände verursachen können? In welchen Streckenabschnitten ist mit starkem Niederschlag zu rechnen, der Verspätungen verursachen könnte? Ist ein Funkmast durch einen Blitzschlag beschädigt worden? Die Kombination unterschiedlichster Daten ermöglicht es Zusammenhänge zu erkennen und effizienter sowie schneller auf bestimmte Situation reagieren zu können.


Neben der Masterarbeit arbeitete ich bereits 20 Stunden pro Woche, heute arbeite ich Vollzeit bei der Firma SynerGIS.
Ich bin auch jetzt wieder in verschiedenen Projekten mit Kunden wie beispielsweise der ÖBB involviert, wo ich Zugpositionen mit kritischen Stellen in Echtzeit verschneide oder individuelle Tools mit Python Skripten erstelle. Neben Projektarbeiten halte ich auch Schulungen und Workshops und unterstütze Kunden bei Problemen mit Esri-Software. Das Beste an diesem Job ist, dass man wirklich jeden einzelnen Tag etwas Neues dazulernt. Kein Tag ist wie der andere.